Priorter Informationen
  Alles was man über Priort wissen sollte

Die Gaststätten


In Priort gab es drei Gaststätten, die Bahnhofswirtschaft, Ganzer´s Gasthof und den Prioter Weinberg.


Bahnhofswirtschaft



Informationen zurBahnhofswirtschaft finden Sie unter "Der Bahnhof"


Ganzer´s Gasthof


Die Gaststätte mit Gastwirt Friedrich Sternsdorf wird auf einem Situationsplan vom August 1876 das erste mal erwähnt. Im Dezember 1883 wird auf einen Situationsplan der Gastwirt Wilhelm Ganzer erwähnt.



ca. 1900 - Die Gaststätte von Wilhelm Ganzer, noch ohne Tanzsaal und Fremdenzimmer, rechts daneben das Wohnhaus der Familie Exler

 


1929 Gründung der FFW in Priort-Brandmeister Herrmann Exler



ca. 1930 Sitz des Gemeindevorstehers zu Priort, Kreis Osthavelland



Auf alten Postkarten findet man in Priort den Gasthof der Familie Ganzer der sich in der heutigen "Alten Dorfstraße" befunden hat. Das Gebäude wurde bis Februar 2024 als Wohnhaus durch die Familie Ganzer genutzt (Unten).



 Der Priorter Weinberg


 


In den ersten Ausgaben der Priorter Nachrichtern aus den 30er Jahren findet man die ersten Werbeanzeigen für das Gasthaus "Zum Priorter Weinberg".

Bei der Suche nach Informationen zu den Gaststätten in Priort fanden wir folgenden Artikel in der Priorter Nachrichten aus dem Jahr 2012 (die Fotos wurden nur zum Teil übernommen bzw. durch andere ergänzt):

ÜBER 80 JAHRE GASTHAUS „ZUM PRIORTER WEINBERG“

„Gepflegte Biere – Angenehmer Aufenthalt, warme und kalte Küche – Schattiger Garten“ so warb man Anfang der 30er Jahre des vorigen Jahrhunderts um Gäste in den „Priorter Nachrichten“ für das neue gastliche Haus. Aus der Geschichte unseres Ortsteiles Priort ist bekannt, dass der letzte Rittergutsbesitzer Hans-Friedrich Hellmuth Jaques Digeon von Monteton auf Priort große Teile seiner Ländereien im Jahre 1929 an den Großherzog Adolf Friedrich zu Mecklenburg verkaufte. Der Großherzog zu Mecklenburg erwarb die Flächen für seine damals noch minderjährige Tochter Feodora Waizlawa zu Mecklenburg und setzte als Bevollmächtigten Freiherrn von Brandenstein für die Vermarktung von Siedlungsgrundstücken ein. Noch im gleichen Jahr gab die Gemeindevertretung von Priort ihre Zustimmung zum eingereichten Siedlungsplan, der damals 600 vermessene Grundstücke auswies. Der Verkauf der Grundstücke erfolgte umgehend u.a. vor Ort in einem Maklerbüro im heutigen Ortsteilzentrum. Vielen Priortern ist das Haus noch als Frisörsalon von Frau Schindler bekannt. Zu den ersten massiv errichteten Gebäuden gehörte die Gaststätte „Zum Priorter Weinberg“, erbaut in den Jahren 1930/31. Der Bauherr und Eigentümer der Gaststätte war Franz Ziegner. Die im Jahre 1932 zu Werbezwecken erschienenen ersten „Priorter Nachrichten“ zeigen in ihrer 2. Ausgabe bereits das fertiggestellte Haus. Zu dieser Zeit bestanden vorerst nur das Haupthaus und die gestaltete Freianlage davor. Die Veranda, der Saal und das hintere Gebäude wurden später angebaut. Vermutlich betrieb der Eigentümer die ersten Jahre die Geschäfte im Gasthaus selbst; später verpachtete er das Anwesen und übernahm 1936 im Kasernenkomplex des ehemaligen Olympischen Dorfes in Elsgrund-Döberitz eine Kantine des Infanterieregimentes. In der Schulchronik wird über das Jahr 1937 von Lehrer Pfister von einem großen Elternabend der Schule berichtet, welcher im Saal des „Priorter Weinbergs“ stattfand. Somit ist bewiesen, dass der Saal zu dieser Zeit bereits genutzt wurde. Im Saal gab es eine zweiteilige Bühne, die bei Bedarf vergrößert werden konnte. Der Garderobenbereich erstreckte sich bis in das hintere Gebäude. Hier befand sich eine Räumlichkeit, in welcher Filmprojektoren aufgestellt werden konnten. Zu Filmvorführungen konnte eine dafür geeignete Leinwand aus dem Deckenbereich des Saales heruntergelassen und nach Beendigung der Vorstellung wieder eingerollt werden. Im hinteren Gebäude wurde Wohnraum für den Pächter der Anlage geschaffen. Zum Komplex gehörten entsprechende Nebengebäude wie Waschküche, Stallung und Garage. Die Kellerräume waren zusätzlich vom hinteren Bereich aus zugänglich und wurden während des 2. Weltkrieges als Luftschutzkeller genutzt.

 Fotos aus den 30er, 60er und 2000 Jahren  

Im „Deutschen Länderadressbuch für Handel und Industrie Berlin“ vom Juli 1945 wird als Pächterin des „Priorter Weinbergs“ Frau Luise Wilamowski angegeben. Zum Kriegsende 1945 schied der Eigentümer mit seiner Familie aus dem Leben und die Erben des Anwesens wurden enteignet. Die Immobilie wurde in Volkseigentum umgewandelt. Die Bewirtschaftung der Einrichtung lag nach 1945 in Verantwortung der BHG (Bäuerliche Handelsgenossenschaft). Ende der 60er Jahre des vergangenen Jahrhunderts übernahm die Konsumgenossenschaft dieses Objekt. Die Gastwirte wechselten in den Jahren des Öfteren. Bis Herr Dieter Julmy als Gaststättenleiter den „Priorter Weinberg“ übernahm und bis 1990 für die Konsumgenossenschaft führte. Nach der politischen Wende kaufte er das Objekt und betrieb es privat. Insgesamt 32 Jahre führte er das Haus und war somit die längste Zeit als Betreiber im Dienst. Unter seiner Federführung erfolgten Veränderungen der Außenanlage und in den 90er Jahren eine Modernisierung der Innenausstattung. Nach einer Verkleinerung des Saales wurde in den dadurch geschaffenen Räumen ein Handelsunternehmen betrieben. Als sich das nicht mehr rechnete, entstanden durch erneuten Umbau Pensionszimmer. In allen Zeiten war der „Priorter Weinberg“ ein beliebtes Ausflugsziel. Hier wurde tüchtig gefeiert, große und kleine Politik gemacht und Vereinsarbeit getätigt. Jeder der alteingesessenen Priorterinnen und Priorter und deren Gäste sowie zugezogene Einwohner werden sich gern an ihre Lieblingsveranstaltungen zurück erinnern. Herr Julmy ist im vorigen Jahr im wohlverdienten Rentenalter angekommen, möchte nun etwas ruhiger treten und gibt das Objekt in andere Hände.

Friedegund Mantey


ABSCHIED VOM "PRIORTER WEINBERG"

Danke Dieter Julmy, es war eine tolle Geste, sich noch einmal mit der vollen Bandbreite deines Angebotes von deinen Gästen zu verabschieden. Ob Speis‘ oder Trank, Musik und Gemütlichkeit – all‘ das gab dem Abend bei angenehmen Außentemperaturen das richtige Flair. An dieser Stelle möchten sich der Heimatverein MEMORIA Priort e.V. und der Ortsbeirat auch im Namen aller anderen Vereine und Gäste bei dir und deinem Team für deine stetige Einsatzbereitschaft recht herzlich bedanken. Bei vielen gemeinsamen Veranstaltungen habt ihr die Versorgung der Gäste übernommen. Ihr habt die Zelte, Tische und Bänke gestellt und uns alljährlich zur Freude unserer kleinen und großen Besucher die „Ostereier“ gespendet. Danke für die langjährige gute Zusammenarbeit.

Friedegund Mantey

 

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Am 11. August 2012 fand die letzte Veranstaltung in Form einer "1 Euro Party" am Weinberg statt. Seitdem blieb die Gaststätte "Zum Priorter Weinberg" verschlossen. 

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So sieht das Gebäude im Sommer 2022 aus. Hier soll ein Haus mit mehreren Wohnungen entstehen.  


 
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